Zweifacher Bankräuber: 8 Jahre Haft

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Das Urteil ist rechtskräftig.

Ein 32-Jähriger, der wegen zweifachen Bankraubes und eines Autodiebstahles angeklagt war, ist am Donnerstag in einem Schöffenprozess im Landesgericht Linz weitgehend im Sinne der Anklage schuldig gesprochen und zu acht Jahren Haft rechtskräftig verurteilt worden. Er hatte in der Verhandlung seine bisherige Verantwortung erweitert und zu dem Überfall in Klausen-Leopoldsdorf im Bezirk Baden, nach dem er geschnappt worden war, auch einen davorliegenden in Pucking im Bezirk Linz-Land gestanden.

Das Gericht wertete bei der Strafbemessung das weitgehende Geständnis sowie die teilweise Schadenswiedergutmachung - die Beute eines Raubes und das gestohlene Auto wurden sichergestellt - als mildernd. Erschwerend waren das Zusammentreffen von Verbrechen, die Wiederholung der Taten, dass mehrere Personen bedroht wurden sowie eine Vorstrafe des Angeklagten. Die Strafe sei trotz allem im unteren möglichen Bereich. Doch sei auch der abschreckende Effekt auf Personen zu berücksichtigen, die ähnliche kriminelle Handlungen überlegen.

Der rumänisch sprechende Angeklagte gab an, er habe mit seiner Familie in Irland gelebt, sei arbeitslos geworden und nach einem Streit mit seiner Frau in die Slowakei gefahren. Dort habe er in einer Bar zwei Männer kennengelernt, von denen er nur die Vornamen wisse. Sie hätten ihm "Arbeit" in Österreich angeboten. Das Trio fuhr in einem Pkw los. Nach der Ankunft hätten ihm die beiden eröffnet, dass ein Banküberfall verübt werden solle. Er sei wegen seiner familiären und finanziellen Lage in einer Ausnahmesituation gewesen und deswegen darauf eingestiegen.

Zuerst entwendeten die Täter in St. Pölten im Ortsteil Strattersdorf einen Pkw. Kurz danach überfielen am Vormittag des 29. Juni vergangenen Jahres der Angeklagte und ein weiterer Mann ein Geldinstitut in Pucking. Ihre Gesichter waren mit Tüchern vermummt und sie drohten mit Pistolen. Eine 88-jährige Bankkundin wurde niedergestoßen und erlitt eine blutende Schürfwunde. Die Täter erbeuteten über 14.000 Euro. Das gestohlene Auto benützten sie als Fluchtfahrzeug. Auf einem Autobahnparkplatz stiegen sie in den vom dritten Mann gelenkten Wagen um, mit dem sie nach Österreich gekommen waren.

Nur einen Monat und drei Wochen später suchte das Trio eine Bank in Klausen-Leopoldsdorf heim. Einer der Täter sprang über eine immerhin 2,10 Meter hohe Sicherheitsverglasung, holte rund 17.000 Euro aus einer Geldlade und flüchtete wieder über die Sicherheitsverglasung - eine "akrobatische Leistung", wie die Staatsanwältin zugestand. Ein couragierter Passant verfolgte die Räuber, bekam den nunmehr Angeklagten zu fassen und hielt ihn bis zum Eintreffen der Polizei fest. Die Beute und eine Spielzeugpistole wurden bei ihm sichergestellt. Die beiden anderen Täter sind bisher flüchtig.

Diesen Überfall konnte der Beschuldigte schwerlich leugnen. Doch die Polizei fand auch eine DNA-Spur von ihm im gestohlenen Fluchtauto, das bei dem Coup in Pucking verwendet worden war. Nach längerem Leugnen gab er in der Verhandlung zumindest zu, in dem Pkw mitgefahren sowie auch bei diesem Raub in Oberösterreich dabei gewesen zu sein. Die damalige Beute, von der er nur einen Teil bekommen haben will, habe er mit den Komplizen in Italien verjubelt.

erstellt am 21. März 2013, 13:46

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