Brutalo-Tatort schockt die TV-Welt

Tatort "Angezählt"
© ORF/Petro Domenigg

Der Österreich-„Tatort“ entführte gestern die Zuseher ins brutale Sex-Milieu Wiens.

Ivo (12) radelt durch die Straßen, zielt mit einer Spritzpistole auf eine Frau und drückt ab. Doch es ist kein Wasserstrahl, der auf die Zigarette rauchende Prostituierte Yulya trifft. Es ist Benzin, das sie binnen Sekunden brennen lässt. Sie sollte im Spital sterben. Erst später wurde klar, der Auftraggeber war ein gnadenloser Zuhälter.

Brutale Realität
Gleich zu Beginn des Krimis Tatort: Angezählt nahm Regisseurin Sabine Derflinger die Zuseher mit in die Tiefen des Wiener Rotlichtmilieus – eineinhalb Stunden lang sollten schreckliche Bilder mit Gewalt, Billig-Sex und Frauenhandel den Puls der Tatort-Fans in die Höhe treiben. Erschreckend: Die Anfangs-Szene beruhte nicht auf der blühenden Fantasie der Drehbuchautoren, sondern erinnerte frappant an „Cretu“, jenen Zuhälter, der 2010 eine Prostituierte anzündete.

Das Schockierende dieses Tatorts war nicht nur, dass ein Bub zum Mörder avancierte. Viel mehr wurde in bedrückender Weise offenbart, wie hart Prostituierte Nacht für Nacht ums Überleben kämpfen – und ihre Situation doch ausweglos bleibt.
Das harte Pflaster schien Schauspielerin Adele Neuhauser als unverwüstliche Ex-Sitte-Ermittlerin Bibi Fellner an der Seite von TV-Kommissar Harald Krassnitzer auf den Leib geschrieben. Sie scheute nicht zurück, undercover zu ermitteln, bis sie verprügelt wurde. Brutaler geht TV-Krimi nicht.
(prj)

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erstellt am 15. September 2013, 22:55

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