Kettensägen-Angriff auf schlafende Eltern

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© Scharinger

Gerhard H. (20): "Wollte meinen Vater töten"

Mit laufender Motorsäge ging Gerhard H. auf Vater und Mutter los und verletzte beide. Er galt als unscheinbar, nicht aggressiv, eher schüchtern: Gerhard H. (20) mied den Kontakt zu anderen, zog sich zurück – in ­seine eigene Welt, auch mit Hilfe harter Drogen. Seit mehreren Jahren kämpfte der 20-Jährige mit der Sucht und den Folgen. In der Nacht auf Donnerstag eskalierte schließlich die Situation. „Es spricht vieles dafür, dass der junge Mann eine psychische Störung hat und die akut ausbrach“, so Staatsanwalt Alois Ebner.

Bei dem Oberösterreicher legte sich ein Schalter um: Kurz nach zwei Uhr in der Früh drang er ins Schlafzimmer seiner Eltern im Haus der Familie in Hackenbuch bei Moosdorf (OÖ) ein – mit einer laufenden Motorsäge in den Händen.

»Nicht schuldfähig, 
jedoch wohl gefährlich«

Er ging sofort gezielt auf seinen Vater los und verletzte ihn schwer am Kopf. Dann wandte er sich der Mutter zu. Die konnte jedoch aus dem Zimmer flüchten, erlitt nur ein paar wenige Kratzer. Per Handy alarmierte die Frau die Polizei. Mehrere Streifen und die Sondereinheit Cobra rückten an, doch Gerhard H. war geflohen. Mit Hunden wurde ein nahes Waldstück durchkämmt, auch ein Hubschrauber war im Einsatz. Um 3.30 Uhr tauchte der junge Mann wieder zu Hause auf. Noch in der Eingangs­tür überwältigten ihn die Spezialkräfte.

Im Verhör sagte Gerhard H. offen und direkt: „Ich wollte meinen Vater töten“. Ob er aber ein wirkliches Motiv hatte und angeben konnte, ist unklar. Fakt ist, dass er noch am selben Tag in die Psychiatrie kam. „Wir gehen zwar von Mordversuch aus“, so Ebner. „Er ist aber nicht schuldfähig, sehr wohl jedoch gefährlich.“

(bom)

erstellt am 30. Juli 2015, 23:32

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