Erstes Undercover-Video aus 
Traiskirchen

Matthias C. dokumentierte entsetzliche Zustände im Erstaufnahme-Zentrum.

Donnerstag, acht Uhr: 3.400 Menschen leben noch in Traiskirchen, 200 davon sind obdachlos. Immer noch ist das Lager knapp doppelt überbelegt, aber die Zeltstadt aus gespendeten Zelten ist endlich abgebaut. Fast hat es den Anschein einer leichten Entspannung in den vergangenen Wochen. Ein junger ­Österreicher widerspricht: „Ich war zweieinhalb Tage im Lager und hatte sogar Probleme, irgendwo Klopapier zu finden“, sagte Matthias C. (Name geändert).

Er sprang am Sonntag über die schlecht bewachte Mauer des Lagers. Er blieb bis Dienstag unerlaubt und unentdeckt im Lager und filmte die empörenden Zustände. Was er sah, schockierte ihn.

Keine Mülleimer, alles liegt auf den Lagergängen
„In den Häusern gibt es keine Mülleimer, auf keinem Stockwerk. Die Asylwerber lagern den Müll in den Ecken“, sagt C. Nur einmal am Tag wird aufgeräumt. Deutschkurse seien völlig gestrichen worden, um weiteren Wohnraum für die Flüchtlinge zu schaffen.

Schwarzmarkt
Ständig fahren vor den Toren des Lagers Menschen mit gesammelten Hilfslieferungen vor. Doch: „Einige junge Männer stehen am Zaun und nehmen Spenden entgegen, die sie dann im Lager verkaufen, gegen andere Güter tauschen oder für sich behalten.“ Dinge, die abgegeben werden, kommen nur so dorthin, wo sie jetzt am meisten gebraucht werden: „Den Sicherheitsleuten ist völlig egal, was passiert. Sie spielen auf dem Handy oder tratschen.“

erstellt am 27. August 2015, 23:18

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